Wie kann ich Zeit gewinnen?

Wir wollen es uns leicht und schön machen, oder? So darf es auch bei der Meditation sein. Mit der Wahl des richtigen Ortes legen wir einen wichtigen Grundstein für die regelmäßige Praxis. Je wohler wir uns dort fühlen, umso besser können wir zur Ruhe kommen und uns fokussieren. Die stille Zeit mit uns selbst wird zu einem freudvollen Ereignis. Hier ein paar Tipps:

Meditation Zeit Bewusstsein
Bild von Free-Photos von Pixabay

Technisch gesehen, können wir die Zeit nicht verlangsamen. Die gefühlte Zeit allerdings schon. Je mehr wir unsere Aufmerksamkeit auf die gegenwärtige Erfahrung richten, desto bunter und lebendiger wird unser Leben. Mit unserer bewussten Wahrnehmung kosten wir jeden Moment des Lebens aus. Das gefühlte Zeiterlebnis verlangsamt sich. 

 

Das Bewusstsein zu schärfen ist reine Übungssache. Mit den folgenden 3 Übungen kannst du erforschen, was dich am besten entschleunigen lässt. 

 

Aktiv ins Jetzt eintauchen 

 

Um in den gegenwärtigen Moment zu kommen und zu bleiben, kannst du ein Werkzeug nutzen, das immer verfügbar ist: dein Atem.  

  • Schließe die Augen und nimm deinen Körper von den Zehenspitzen bis zum Scheitel bewusst wahr 
  • Bring deine Aufmerksamkeit auf den natürlichen Fluss deines Atems 
  • Beobachte, wie die kühle frische Luft durch die Nasenöffnung in deinen Körper fließt und ihn angenehm durchströmt 
  • Beim Ausatmen gibst du Anspannung und störende Gedanken ab 
  • 5-10x wiederholen 

Anschließend öffne deine Augen und achte auf alle Details um dich herum. 

Was siehst du? Lausche die Geräusche. Kannst du einen Duft wahrnehmen? Gibt es Empfindungen auf deiner Haut (z. B. Luftzug)? … nimm das vielfältige Meer der gegenwärtigen Eindrücke wahr und tauche ein.

 

Bewusste Sinnlichkeit 

 

Meistens ist unser Tag durchgetaktet, tägliche Routinen laufen automatisch ab. Am Abend fragen wir uns dann: „Was habe ich den ganzen Tag gemacht?!“ Wahrscheinlich erinnern wir uns nur an einen kleinen Bruchteil der Geschehnisse und wir haben das Gefühl, der Tag ist verloren. Wie schade.  

Indem wir beginnen, unsere Aktivitäten bewusst mit allen Facetten unserer Sinne zu erledigen, sind wir ganz im Moment. Die Zeit wirkt nicht mehr verloren. Im Gegenteil, wir haben Zeit gewonnen für wohltuende, einprägende Augenblicke. Nehmen wir zum Beispiel die tägliche Tasse Kaffee oder Tee. Anstelle diese Gewohnheit nebenbei zu erledigen, kannst du sie zu einem sinnlichen Erlebnis verwandeln.   

  • Wie sieht die Tasse aus?  
  • Wie fühlt sie sich an? 
  • Wie hältst du sie in der Hand?
  • Welche Geräusche begleiten dich? 
  • Den zarten Geruch wahrnehmen 
  • Wie entfaltet sich das Aroma im Mund? 
  • Die angenehme Wärme im Bauch fühlen etc. 

Der Zauber der Kinderaugen 

 

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als meine Kinder das erste Mal die Pusteblume (Löwenzahn) entdeckten. Sie konnten gar nicht genug bekommen, das Pflänzlein zu erforschen und die kleinen weißen Flugschirmchen durch die Luft gleiten zu lassen. Dabei wurden die verschiedensten Techniken ausprobiert: blasen, schütteln, drehen bis hin zum Geschmackstest. Herrlich diese lebendige Freude und Selbstvergessenheit die sie dabei versprühten. 

Wir Erwachsenen haben schon viel erlebt und gesehen. Uns zu beeindrucken ist gar nicht so einfach. Doch was, wenn wir wieder beginnen, die Dinge mit Kinderaugen zu betrachten? Statt sich ferngesteuert dem Alltagstrott hinzugeben, einfach neugierig das gewohnte Umfeld erkunden. So, als würden wir es zum allerersten Mal sehen. Das bringt uns ins Hier und Jetzt und verleiht unserem Leben neuen Zauber … der manchmal vom Moment in die Zeitlosigkeit führt. 

 

Step by step

 

Bewusst durchs Leben zu gehen ist ein Lernprozess. Beginne mit kleinen Schritten, geduldig und mit liebevoller Disziplin. Du wirst merken, je öfter du im gegenwärtigen Moment bist, umso entschleunigter erlebst du den Alltag. Die Uhr tickt zwar weiter und doch hast du Qualitätszeit gewonnen. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0