In 3 Schritten vom Kopfkino aussteigen

„Glaub nicht alles was du denkst!“ … ein knackiger Spruch, der erfrischend durch die Gedankengänge gleitet. Ist ja wirklich wahr. Den ganzen Tag ratterts im Kopf. Das permanente Getöse im Kopf kann schon ziemlich nervig und anstrengend sein. Dabei ist es mit etwas Üben ganz einfach, daraus auszusteigen.

Meditation Kopfkino zur Ruhe kommen
Bild von Jerzy Górecki von Pixabay

Ganz nüchtern betrachtet, sind Gedanken aneinander gereihte geistige Inhalte, die gedacht werden. So wie in einem Buch viele aneinander gereihte Worte stehen, die gelesen werden. Oder wie in einem Film unzählige Bildsequenzen gezeigt und gesehen werden. 

 

Alles nur Geschichten

 

Zusammen ergeben die Wörter im Buch oder die einzelnen Szenen im Film eine Geschichte. Unser Gehirn kann nicht unterscheiden, ob die Informationen die ankommen, real oder eben nur auf Papier oder der Leinwand sind. Deshalb kommt es schon vor, dass die Film-/BuchSzenarien verschiedene Emotionen in uns auslösen.

 

Obwohl wir wissen, dass es ja nur ein Buch oder ein Film ist, verdrücken wir gelegentlich das eine oder andere Tränchen, fürchten uns oder lachen laut heraus und sind total happy. Wir leben von Szene zu Szene mit. Hin und wieder identifizieren wir uns mit den Charakteren. Aber letztendlich wissen wir, dass es eine fiktive Geschichte eines Autors ist und wir die Zuschauer sind. Wir beobachten aufmerksam die Geschichte Szene für Szene. 

 

1. Erkennen

 

Im Grunde passiert das Gleiche in unserem Kopf. Gedanke reiht sich an Gedanke. Welche Denkmuster aktiviert werden, hängt von unseren persönlichen Filtern wie Ansichten, Einstellungen, Standpunkten, Umständen etc. ab. Alles zusammen ergibt eine Geschichte im Kopf. Und das Gehirn kann auch hier nicht unterscheiden, ob die einlangenden Impulse tatsächlich stattfinden oder nicht. Und wir selbst sind uns meistens nicht bewusst, dass diese Geschichten nur in unserem Kopf stattfinden. 

 

Wie oft hast du dich schon vor Situationen höllisch gefurchten, die nie eingetreten sind? Wie oft hast du schon aufreibende geistige Diskussion durchlebt, die nie stattgefunden haben? Und wieviel Energie haben dich diese geistigen Konstrukte gekostet? Rückblickend wissen wir: Es war Kopfkino. Der Autor: Gedanken, die nach gewohnten Denkmuster automatisch ablaufen und in die wir uns verstricken.

 

2. Aussteigen

 

Dieser Automatismus ist ein Teil von uns. Ihn abzulehnen verursacht wieder nur innere Diskussionen und schlechtes Befinden. Aber wir können, wie im Kino, aufmerksam Gedanke für Gedanke in der Rolles des Zuschauers beobachten. Auch Emotionen dürfen dabei hinzukommen. Wie im Kino. Auch diese betrachten wir in der Rolle des Zusehers. 

 

Indem wir Beobachter des Treibens in uns werden, sind wir nicht mehr Mitwirkender in der Geschichte. Wir halten sie nicht mehr fest oder bauen sie auch nicht weiter aus. Emotionen dürfen sein. Aber wir halten sie nicht fest oder verwickeln uns aufgrund dessen in neue Geschichten. Wir lassen alle inneren Phänomene kommen und gehen. Dadurch berühren sie uns nicht in unserem inneren Wesen. So wie die Kinoleinwand von den unzähligen Szenen, die darauf stattfinden nicht berührt wird. Sie bleibt immer weiß. 

 

3. Im Hier und Jetzt leben

 

Je öfter wir üben, die Gedanken als stiller Beobachter vorbeiziehen zu lassen umso ruhiger wird unser Geist. Wir sehen die Dinge klar. Wir sind bewusst wach und lassen uns von den Geschichten im Kopf nicht mehr davontragen. Wir wechseln vom Kopfkino in das Hier und Jetzt. Da wo das tatsächliche Leben stattfindet und können es in vollen Zügen auskosten.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0