Für ein friedvolles Leben

Die unfreundliche Kellnerin im Kaffeehaus, der Autofahrer, der dich einfach nicht in seine Spur einordnen lässt, der Partner, der dir zu wenig Aufmerksamkeit schenkt oder deine pubertierenden Kinder. Tagtäglich werden wir mit Situationen konfrontiert, die uns nerven, ärgern, wütend oder traurig machen etc. „Warum sind alle nur so mühsam?!“ kommt einem da schon in den Sinn. Aber sind es wirklich die anderen, die uns das Leben schwer machen? Kommt ganz darauf an, wie man es sieht.

Meditation friedvoll Bewusstsein
Bild von Gerd Altmann aus Pixabay

Jeder von uns ist ein Kunstwerk

 

Wissen wir, warum die Kellnerin unfreundlich ist oder der Autofahrer keinen Platz zum Einordnen macht? Natürlich können wir mutmaßen und hobbypsychologische Analysen erstellen. Aber wieviel wissen wir wirklich über die Person?

 

Das Leben jedes Menschen kann man wie ein großes LebensBild betrachten, das aus unendlich vielen Mosaiksteinen besteht. Und jedes einzelne Steinchen steht für ein vergangenes Erlebnis, die momentane Lebenssituation, spezielles Denkmuster, bewusst und unbewusst eingeprägte Glaubenssätze etc. 

Ein immer wachsendes Bild. Ein wunderbares Kunstwerk, das jeden einzelnen Menschen mit all seinen Facetten einzigartig macht.

 

Dementsprechend individuell sind auch unsere bewussten und unbewussten Wahrnehmungen und Handlungsweisen. 

Also hat die Kellnerin, der Autofahrer, der Partner, die Kinder etc jeder seine persönlichen Muster, die sie je nach Ursache zum Handeln bringen.

 

Allein das Bewusstsein, dass mein Gegenüber gerade nicht anders kann und nach besten Wissen und Können handelt, hilft mir schon. Ich fühle mich nicht persönlich „angegriffen“ und kann in der Ruhe bleiben. Ich kann z. B. der unfreundlichen Kellnerin einfach so ein Lächeln schenken. Oder ich kann ihr aus der Ruhe heraus mitteilen, dass ich ihre Unfreundlichkeit nicht angebracht finde, anstelle ihre wutentbrannt eine verbale Ohrfeige zu verpassen. Das Miteinander wird friedvoller.

 

Chance zu wachsen

 

Gerade, wenn wir uns von unseren Mitmenschen emotional gefordert fühlen, können wir es als Chance sehen, daran zu wachsen.

 

Warum verdirbt es mir die Laune, wenn die Kellnerin unfreundlich ist? Warum erzürnt es mich, wenn mich der Autofahrer nicht Spur wechseln lässt? Warum habe ich das Gefühl, zu wenig Aufmerksamkeit von meinem Partner zu bekommen? Hast du dich das schon mal gefragt? 

 

Wenn wir uns angewöhnen, in der jeweiligen Situation unser Denken und Handeln bewusst zu beobachten, erkennen wir, was uns triggert und in welcher Form. Wir werden uns klar, welcher Mosaikstein aus unserem Bild angestupst wird, und welche Emotionen und Handslungsweisen dabei ausgelöst werden. Wir lernen unsere inneren Programme kennen und merken ganz genau, wenn sie starten.

 

Diese Bewusstheit können wir nutzen, in der Ruhe zu bleiben, die Programme aufzulösen und an der unliebsamen Wahrnehmung der Situation zu wachsen.

 

Sobald du merkst, dass eine gewohnte Handlungs-/Denkweise die dich belastet in die Gänge kommt:

  • Mach dir bewusst: Da startet gerade ein Programm
  • Es darf starten, aber bring deinen Fokus zu deinem Atem und bleib dort für ein paar Atemzüge

Indem du dem Programm die Aufmerksamkeit entziehst, hat es keine Substanz weiter zu laufen. Es löst sich auf. Und beim nächsten Kaffeehausbesuch ist es dir nicht mehr wichtig, ob die Kellnerin freundlich genug ist … weil der dazugehörige Mosaikstein, der dich darüber ärgern hat lassen, aus deinem Lebensbild verschwunden ist.

 

Mitgefühl und Verständnis

 

Wir alle sind aus dem Leben erschaffene wunderbare, einzigartige Kunstwerke. Und wir alle handeln nach besten Wissen und persönlichen Fähigkeiten. Wir können und müssen das Handeln der Anderen nicht immer verstehen. Nicht mal unser eigenes. Denn wir kennen niemals alle Mosaiksteine des LebensBildes.

Aber wir können Mitgefühl und Verständnis entwickeln und die Chance nutzen, an Herausforderungen zu wachsen. Vielleicht schon beim nächsten Kaffeehausbesuch.

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